Würde

Nimmt Entwicklungshilfe den Menschen die Würde?

WürdeAusstellung mit Objekten

Nimmt Entwicklungshilfe den Menschen die Würde?

Unerwartete Naturkatastrophen oder Kriege können wirtschaftlich unabhängige Menschen über Nacht zu Bedürftigen machen. Tsunamis oder Erdbeben können Häuser zerstören, die Essens- und Stromversorgung unterbrechen und das öffentliche Leben lahmlegen. Internationale Nothilfe ist meist schnell zur Stelle und versucht, die ursprüngliche Situation so schnell wie möglich wieder herzustellen. Im Idealfall werden Bedürftige wieder zu unabhängigen Menschen.

Globale Armut ist kein unerwartetes Ereignis. Viele Menschen werden in die Armut hineingeboren und haben kaum eine Chance auf angemessene Ernährung, medizinische Versorgung oder Bildung. Eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation ist entsprechend schwieriger zu erreichen. Hilfsgelder oder Güter laufen Gefahr, nur temporäre Verbesserungen zu bringen und letztlich Abhängigkeiten zu schaffen. Dass dabei die Perspektive auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung verlorengehen kann, ist sowohl für Geber als auch Empfänger ein Problem.

Seit den 1990er Jahren wurde die Entwicklungspolitik dahin­gehend angepasst, dass der Fokus verstärkt auf «Hilfe zur Selbsthilfe» bzw. auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Geber- und Nehmerländern liegen sollte. Was in der Theorie gut klang, erwies sich in der Praxis als schwierig umzusetzen. Der Grundsatz jedoch bleibt bestehen: Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist es, sich überflüssig zu machen.

Anleitung und Downloads folgen im Frühling 2016.