Profitieren

PROFITIEREN die Industrieländer von den Entwicklungsländern oder umgekehrt?

 

Profitieren_2048Ausstellung mit Objekten

Wer profitiert von wem?

Seit Jahrzehnten sendet die westliche Welt Milliarden in sogenannte Entwicklungsländer. Wieso sind die meisten dieser Länder immer noch «Entwicklungsländer»? Ist die Entwicklungszusammenarbeit gescheitert?

Die Strategien der Armutsbekämpfung sind umstritten. Unumstritten ist dagegen, dass Gelder der Entwicklungszusammenarbeit nur einen kleinen Teil der Gelder ausmachen, die in Entwicklungsländer fliessen. Allein Migrantinnen und Migranten, die in Industriestaaten ausgewandert sind, über­weisen drei Mal mehr Geld in ihre Heimatländer. Auch ausländische Direktinvestitionen in die Wirtschaft übertreffen die Hilfsgelder anderer Staaten bei weitem.

All diese Geldflüsse werden jedoch von jenen in den Schatten gestellt, die von Entwicklungsländern in Industriestaaten fliessen: zum Beispiel Schwarzgelder, Firmenprofite oder Geldreserven in Fremdwährungen auf ausländischen Konten. Das Schwarzgeld, das in westlichen Steueroasen verschwindet, übersteigt zum Beispiel die Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit um mehr als das Neunfache. Industriestaaten profitieren aber auch von qualifizierten Arbeitskräften aus Entwicklungsländern, deren Ausbildungskosten sie nicht tragen müssen oder von Rohstoffen, die billig aufgekauft und in Industriestaaten verarbeitet, verkauft und versteuert werden.

Für jeden Franken, der in die Entwicklungsländer fliesst, fliessen zwei Franken wieder zurück. Die moralisch fragwürdigen aber legalen Steuerpraktiken internationaler Konzerne sind hier noch nicht mitgerechnet.

Anleitung und Downloads folgen im Frühling 2016.