AUSSTELLUNG (alt)

Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Geschichte und aktuelle Fragestellungen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Sie kann entweder als Zusammenfassung auf Postern gedruckt oder aus Papier und Karton als Objekte aufgebaut werden.

Ausstellung mit Objekten

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Ausstellungsbestandteile

kuska

Ausstellung über Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungszusammenarbeit

Die Ausstellung «kuska» gibt einen Einblick in die Geschichte und aktuelle Fragestellungen der internationalen Entwick­lungszusammenarbeit.
Anleitung und Downloads folgen im Frühling 2016
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Armut

Wie hat sich die globale ARMUT in den letzten 25 Jahren entwickelt?

Armut

Ausstellung mit Objekten

Was bedeutet Armut?
Wie hat sich diese im Verlauf der Geschichte verändert?
Ein armes Land hat immer auch reiche Bewohner – und um­gekehrt. So gilt Liechtenstein als eines der reichsten Länder der Welt, zählt aber über 700 Menschen, die Anspruch auf staatliche Sozialhilfe haben.

Armut wird in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich definiert, da Armutsempfinden stark vom Kontext abhängt. Das durchschnittliche Einkommen in Liechtenstein ist mit ca. 5 800 Schweizer Franken pro Monat über hundert mal höher als beispielsweise im Kongo, jedoch sind im Kongo die Lebenshaltungskosten deutlich geringer. Armut im Vergleich zum jeweiligen sozialen Umfeld eines Menschen bezeichnet man deshalb als relative Armut.

Extreme oder absolute Armut hingegen beschreibt die Situation von Menschen, die über unzureichende finanzielle Mittel ver­fügen, um lebenswichtige Grundbedürfnisse zu decken. Diese Menschen leiden unter schweren Entbehrungen und müssen täglich ums Überleben kämpfen. Absolute Armut wird unter anderem an der Lebenserwartung, dem Pro-Kopf-Einkommen, der Kindersterblichkeit oder den Geburtenraten gemessen. In Liechtenstein beispielsweise liegt die Lebenserwartung bei über 80, in Angola und Sambia bei unter 40 Jahren.

Obwohl heute mehr als ein Sechstel der Weltbevölkerung in extremer Armut lebt, hat sich die Anzahl der Betroffenen in den letzten Jahrzehnten stark verringert. 1960 starben noch 20 Millionen Kinder vor dem fünften Lebensjahr, 2010 waren es weniger als 8 Millionen. In den letzten 25 Jahren konnte die Anzahl Menschen, die in extremer Armut lebt, auf die Hälfte reduziert werden. Bis 2030 hat die UNO das Ziel gesetzt, Armut und Hunger weltweit zu beenden.

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Strategien

Mit welchen STRATEGIEN soll Armut bekämpft werden?

Strategien

Ausstellung mit Objekten

Bekämpfung der Armut: Die Geschichte der Entwicklungszusammenarbeit

Schon immer versuchten Menschen und Völker existenzieller Not zu entkommen. Dies geschah durch Nahrungsmittelproduktion und Handel, aber auch durch Kriege gegen andere Völker und deren Versklavung und Ausbeutung.

Dass reiche Länder die Armut anderer und sogar aller Menschen bekämpfen wollen, ist relativ neu in der Menschheitsgeschichte. Diesem Wunsch liegt einerseits die Erkenntnis zu Grunde, dass Armut zu politischer Instabilität führt und diese sich global bzw. auch auf reiche Länder negativ auswirken kann. Andererseits schien es im 20. Jahrhundert das erste Mal denkbar, dank dem technischen Fortschritt die globale Armut zu beenden.

Seit Ende des Zweiten Weltkrieges kamen bei der Armutsbekämpfung verschiedene Strategien zum Einsatz. Viele davon scheiterten, nicht zuletzt weil die «helfenden» Nationen oftmals ihre Eigeninteressen in den Vordergrund stellten. Fazit ist, dass es kein einfaches Rezept gibt, aber dass Armut nur dann bekämpft werden kann, wenn es in Zusammenarbeit mit den betroffenen Staaten und Menschen geschieht.

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Profitieren

PROFITIEREN die Industrieländer von den Entwicklungsländern oder umgekehrt?

 

Profitieren_2048Ausstellung mit Objekten

Wer profitiert von wem?

Seit Jahrzehnten sendet die westliche Welt Milliarden in sogenannte Entwicklungsländer. Wieso sind die meisten dieser Länder immer noch «Entwicklungsländer»? Ist die Entwicklungszusammenarbeit gescheitert?

Die Strategien der Armutsbekämpfung sind umstritten. Unumstritten ist dagegen, dass Gelder der Entwicklungszusammenarbeit nur einen kleinen Teil der Gelder ausmachen, die in Entwicklungsländer fliessen. Allein Migrantinnen und Migranten, die in Industriestaaten ausgewandert sind, über­weisen drei Mal mehr Geld in ihre Heimatländer. Auch ausländische Direktinvestitionen in die Wirtschaft übertreffen die Hilfsgelder anderer Staaten bei weitem.

All diese Geldflüsse werden jedoch von jenen in den Schatten gestellt, die von Entwicklungsländern in Industriestaaten fliessen: zum Beispiel Schwarzgelder, Firmenprofite oder Geldreserven in Fremdwährungen auf ausländischen Konten. Das Schwarzgeld, das in westlichen Steueroasen verschwindet, übersteigt zum Beispiel die Gelder der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit um mehr als das Neunfache. Industriestaaten profitieren aber auch von qualifizierten Arbeitskräften aus Entwicklungsländern, deren Ausbildungskosten sie nicht tragen müssen oder von Rohstoffen, die billig aufgekauft und in Industriestaaten verarbeitet, verkauft und versteuert werden.

Für jeden Franken, der in die Entwicklungsländer fliesst, fliessen zwei Franken wieder zurück. Die moralisch fragwürdigen aber legalen Steuerpraktiken internationaler Konzerne sind hier noch nicht mitgerechnet.

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Engagieren

Warum ENGAGIERST du dich für andere?

Engagieren

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Engagement für andere

Wieso engagieren sich Menschen für andere? Wieso arbeiten sie ehrenamtlich, spenden Geld, setzen sich politisch für Benachteiligte ein, nehmen sich Zeit für ihre Mitmenschen?

Bedeutet Engagement, um die halbe Welt zu reisen und Menschenleben zu retten? Ist es wirkungsvoll, sich dort zu engagieren, wo man sich wenig auskennt, die Sprache beschränkt spricht oder nicht über die nötige berufliche Qualifikation verfügt? Oder ist es sinnvoller, sich dort zu engagieren wo man lebt und die Menschen und deren Bedürfnisse kennt? In der eigenen Familie oder im eigenen Dorf bzw. Land?

Viele Menschen engagieren sich im Alltag für andere. Es ist jedoch nicht immer einfach zu entscheiden, wo Engagement sinnvoll ist. Die Geschichte der Entwicklungszusammenarbeit zeigt zum Beispiel, dass gut gemeinte Taten nicht immer Positives bewirken, sondern auch Schaden anrichten können.

Dennoch, es lohnt sich solidarisch zu sein. Denn in einem reichen Land geboren zu werden ist keine Leistung sondern Glück. Und auch innerhalb einer kleinen Gemeinschaft haben wir je nach Geschlecht, Ethnie, Geburtsort oder Bildungshintergrund der Eltern andere Chancen. Chancen, die in Liechtenstein ausgeprägter sind als in den meisten anderen Ländern der Welt.

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Spenden

Wie viel von meiner SPENDE soll direkt bei den Bedürftigen ankommen?

Spende

Ausstellung mit Objekten

Jeder Rappen soll ankommen, oder?

Zwischen den Spendern und den Bedürftigen stehen meist Organisationen in Industriestaaten, welche die Spenden sammeln, verwalten, weitergeben und Werbung für mehr Spenden machen. Sie verursachen Kosten, die von den Spenden ab­gezogen werden. Nicht wünschenswert, oder? Wieso kommt nicht jeder Rappen an?

Für die Internationale Humanitäre Zusammenarbeit und Entwicklung (IHZE) hat das Land Liechtenstein im Jahr 2014 ins­gesamt 23.7 Millionen Franken aufgewendet. Rund zwei Drittel dieser Mittel flossen in die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit, für die der Liechtensteinische Entwicklungsdienst LED zuständig ist. Der LED wiederum unterstützt Projekte in Entwicklungsländern oder gibt das Geld an andere Organisationen in Europa weiter, die ihrerseits Projekte unterstützen.

Wieso übergeben die Landtagsabgeordenten in Liechtenstein das Geld nicht direkt an die Bedürftigen? Oder wieso nicht wenigstens direkt an die Projekte? Um zu garantieren, dass Spenden ankommen und wirken, sind grosse Geldgeber auf Zwischenorganisationen angewiesen, die mit den Projektpartnern Ziele und Kontrollmechanismen vereinbaren. Werden diese Zwischenschritte ausgespart, erhöht sich das Risiko stark, dass Gelder nicht nachhaltig eingesetzt werden oder gar nie bei den Bedürftigen ankommen.

Es scheint selbstverständlich, dass Firmen ihre Produkte bewerben, hoch bezahlte Führungskräfte beschäftigen und Profit machen. Von Menschen, die in gemeinnützigen Organisationen arbeiten, wird hingegen oft erwartet dass sie ehrenamtlich arbeiten oder wenig verdienen, keine Werbung für ihre Projekte machen und kein Geld in Innovation investieren. Die Konsequenz für gemeinnützige Organisationen ist, dass sie klein bleiben und dementsprechend auch weniger Menschen unterstützen können. Um jedoch die globale Armut bekämpfen zu können, sind auch grosse Organisationen und gut bezahlte Experten notwendig.

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Würde

Nimmt Entwicklungshilfe den Menschen die Würde?

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Nimmt Entwicklungshilfe den Menschen die Würde?

Unerwartete Naturkatastrophen oder Kriege können wirtschaftlich unabhängige Menschen über Nacht zu Bedürftigen machen. Tsunamis oder Erdbeben können Häuser zerstören, die Essens- und Stromversorgung unterbrechen und das öffentliche Leben lahmlegen. Internationale Nothilfe ist meist schnell zur Stelle und versucht, die ursprüngliche Situation so schnell wie möglich wieder herzustellen. Im Idealfall werden Bedürftige wieder zu unabhängigen Menschen.

Globale Armut ist kein unerwartetes Ereignis. Viele Menschen werden in die Armut hineingeboren und haben kaum eine Chance auf angemessene Ernährung, medizinische Versorgung oder Bildung. Eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation ist entsprechend schwieriger zu erreichen. Hilfsgelder oder Güter laufen Gefahr, nur temporäre Verbesserungen zu bringen und letztlich Abhängigkeiten zu schaffen. Dass dabei die Perspektive auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung verlorengehen kann, ist sowohl für Geber als auch Empfänger ein Problem.

Seit den 1990er Jahren wurde die Entwicklungspolitik dahin­gehend angepasst, dass der Fokus verstärkt auf «Hilfe zur Selbsthilfe» bzw. auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Geber- und Nehmerländern liegen sollte. Was in der Theorie gut klang, erwies sich in der Praxis als schwierig umzusetzen. Der Grundsatz jedoch bleibt bestehen: Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist es, sich überflüssig zu machen.

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